Die Betreuung der Hündin während der Trächtigkeit

Die 63-tägige Trächtigkeit ist eine Zeit dramatischer Veränderungen für Mutter und Welpen. Von der unsichtbaren Frühentwicklung über die sichtbare Gewichtszunahme bis zum exponentiellen Wachstum der letzten Wochen: Lernen Sie, den Energiebedarf zu berechnen, Warnsignale rechtzeitig zu erkennen und Ihre Hündin optimal zu betreuen.

Einleitung

Die Trächtigkeit der Hündin dauert durchschnittlich 63 Tage, gerechnet vom Tag der Ovulation. Das entspricht durchschnittlich 61 Tagen, gerechnet vom Zeitpunkt der erfolgreichen Belegung. Während sich im Körper der Hündin aus mikroskopisch kleinen befruchteten Eizellen lebensfähige Welpen entwickeln, durchläuft der mütterliche Organismus diverse physiologische Anpassungen. Als Züchter tragen Sie in dieser Zeit eine besondere Verantwortung: Ihre Betreuung und Ihr Management entscheiden maßgeblich über den Erfolg der Trächtigkeit und das Wohlergehen von Mutter und Welpen.

Nach der Lektüre dieses Kapitels werden Sie:

  • die drei Phasen der Trächtigkeit verstehen und typische Veränderungen richtig einordnen können.
  • verschiedene Methoden zur Trächtigkeitsdiagnose kennen und wissen, wann welche Untersuchung sinnvoll ist.
  • den Energiebedarf Ihrer trächtigen Hündin berechnen können und die Fütterung optimal anpassen.
  • wissen, wie viel Bewegung in welcher Phase angemessen ist und wie Sie die Umgebung trächtigkeitsgerecht gestalten.
  • Warnsignale rechtzeitig erkennen können und wissen, wann tierärztliche Hilfe erforderlich ist.

Die drei Phasen der Trächtigkeit

Die Einteilung der Trächtigkeit in drei Phasen hilft Ihnen, die jeweiligen Bedürfnisse der Hündin zu verstehen und Ihr Management entsprechend anzupassen. Jede Phase ist durch spezifische Entwicklungsprozesse gekennzeichnet, die unterschiedliche Anforderungen an Fütterung, Bewegung und Betreuung stellen.

Erste Phase (Tag 0-21): Die unsichtbare Entwicklung

In den ersten drei Wochen nach der erfolgreichen Befruchtung bleiben die Prozesse äußerlich unsichtbar. Die befruchteten Eizellen wandern durch die Eileiter in die Gebärmutter, wo sie zunächst als freie Blastozysten in der Uterusflüssigkeit schwimmen. Diese Phase der „Wanderschaft“ dauert etwa zwei Wochen. Erst zwischen Tag 17 und 21 erfolgt die Nidation, also die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut.

Äußerlich zeigt die Hündin in dieser Phase meist keinerlei Veränderungen. Gelegentlich können Sie leichte Verhaltensänderungen beobachten: Manche Hündinnen werden anhänglicher, andere ziehen sich etwas zurück. Manche Hündinnen zeigen um die dritte Woche eine vorübergehende Appetitlosigkeit oder leichte Übelkeit – ein Phänomen, das der menschlichen Morgenübelkeit ähnelt. Diese dauert meist nur wenige Tage und bedarf keiner Behandlung.

Ihr Management in dieser Phase folgt dem Prinzip „weniger ist mehr“. Die Hündin erhält weiterhin ihr gewohntes hochwertiges Futter in normaler Menge – eine Erhöhung der Futtermenge wäre jetzt kontraproduktiv. Die gewohnte Bewegungsroutine wird beibehalten, um die Kondition zu erhalten. Kritisch ist jedoch die Vermeidung von Stress: Ortswechsel, Rangordnungskämpfe oder andere belastende Situationen können die empfindliche Nidationsphase stören. Ebenso sollten in dieser Zeit keine Impfungen oder nicht lebensnotwendige Medikamente verabreicht werden, da viele Wirkstoffe die embryonale Entwicklung beeinträchtigen können.

Zweite Phase (Tag 22-42): Die Trächtigkeit wird sichtbar

Mit Beginn der vierten Woche vollzieht sich ein bemerkenswerter Wandel: Aus den Embryonen werden Feten, bei denen bereits alle wichtigen Organe angelegt sind. Die Größenentwicklung ist noch moderat – am Ende dieser Phase sind die Feten etwa walnussgroß – aber die Ausbildung aller lebenswichtigen Organsysteme ist weitgehend abgeschlossen.

Bei vielen Hündinnen werden jetzt erste äußere Anzeichen sichtbar. Die Zitzen beginnen sich aufzurichten und nehmen eine kräftigere rosa Färbung an. Bei schlanken Hündinnen kann eine leichte Zunahme des Bauchumfangs erkennbar werden. Um den 28. Tag können Sie bei manchen Hündinnen einen klaren, zähflüssigen Vaginalausfluss beobachten – dies ist ein normales Zeichen einer intakten Trächtigkeit und kein Grund zur Sorge.

Das Verhalten der Hündin verändert sich oft deutlich: Sie wird ruhiger, schläft mehr und zeigt ein gesteigertes Interesse an Futter. Manche Hündinnen werden besonders anhänglich und suchen vermehrt Körperkontakt, andere bevorzugen ruhige Rückzugsorte. Diese individuellen Unterschiede sind normal und sollten respektiert werden.

In dieser Phase beginnen die ersten Anpassungen in der Betreuung. Ab Tag 35 kann die Futtermenge leicht erhöht werden. Die Bewegung bleibt weiterhin wichtig, sollte aber moderater werden: Gleichmäßige Spaziergänge sind ideal, während Sprünge, wildes Toben oder Agility-Training vermieden werden sollten.

Dritte Phase (Tag 43-63): Der Endspurt

Die letzten drei Wochen der Trächtigkeit sind durch dramatisches Wachstum gekennzeichnet. Etwa 75% des Geburtsgewichts der Welpen wird in dieser Phase zugelegt. Die Skelette beginnen zu mineralisieren, was ab Tag 45 röntgenologisch sichtbar wird. Das Fell der Welpen entwickelt sich, und alle Organsysteme reifen heran.

Die körperlichen Veränderungen der Hündin sind nun unübersehbar. Der Bauchumfang nimmt täglich zu, die Milchleisten schwellen deutlich an, und in den letzten Tagen vor der Geburt kann bereits Vormilch (Kolostrum) aus den Zitzen austreten. Die vergrößerte Gebärmutter drückt auf die inneren Organe, was zu häufigem Harnabsatz und reduzierter Magenkapazität führt. Viele Hündinnen zeigen in den letzten zwei Wochen Kurzatmigkeit bei Anstrengung und bevorzugen kühlere Liegeplätze.

Das Verhalten in dieser Phase ist geprägt von zunehmender Ruhe und beginnender Nestbauaktivität. Etwa eine Woche vor der Geburt beginnen viele Hündinnen, geeignete Wurfplätze zu suchen. Sie scharren in Decken, tragen Spielzeug oder Stofftiere umher und zeigen deutliches Interesse an ruhigen, geschützten Orten. Dieses instinktive Verhalten sollte nicht unterbunden, sondern durch das Anbieten der vorbereiteten Wurfkiste kanalisiert werden.

Der Energiebedarf steigt in dieser Phase stark an. Da gleichzeitig die Magenkapazität abnimmt, muss die Tagesration auf vier bis fünf kleine Mahlzeiten verteilt werden. Die Bewegung beschränkt sich nun auf kurze, gemütliche Spaziergänge – die Hündin bestimmt selbst das Tempo und die Dauer.

Trächtigkeitsuntersuchung

Die wichtigsten Methoden im Überblick

Nach erfolgreicher Belegung stellt sich die entscheidende Frage: Hat es geklappt? Eine sichere Trächtigkeitsdiagnose ist nicht nur für die Planung wichtig, sondern auch für das rechtzeitige Erkennen von Problemen. Verschiedene Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung, die sich in Zeitpunkt, Aussagekraft und praktischer Durchführbarkeit unterscheiden.

Die Palpation – Fingerspitzengefühl im wahrsten Sinne

Die abdominale Palpation ist die älteste Methode der Trächtigkeitsdiagnostik und in geübten Händen zwischen Tag 28 und 35 recht zuverlässig. In diesem Zeitfenster haben sich die Fruchtanlagen zu charakteristischen, etwa walnussgroßen Ampullen entwickelt, die sich deutlich vom übrigen Bauchinhalt unterscheiden lassen.

Die Technik erfordert Erfahrung, Geduld und eine entspannte Hündin. Für die Untersuchung kann die Hündin stehen oder seitlich liegen – manche Tierärzte bevorzugen es, wenn die Hündin steht und sie von hinten mit beiden Händen den Bauch abtasten können. Die Hände werden dabei beidseits unter dem Lendenbereich angelegt und gleiten langsam und mit sanftem Druck von dorsal nach ventral. Der Untersucher konzentriert sich auf den Bereich zwischen dem letzten Rippenbogen und dem Beckeneingang.

Die Fruchtampullen fühlen sich als prall-elastische, glatte Strukturen an, die wie Perlen auf einer Schnur entlang der Gebärmutterhörner aufgereiht sind. Sie unterscheiden sich deutlich von Kotballen oder von Lymphknoten. Ein erfahrener Untersucher kann oft sogar die ungefähre Anzahl der Früchte ertasten, wobei diese Zählung nie völlig zuverlässig ist.

Die Grenzen der Palpation sind klar definiert: Vor Tag 28 sind die Ampullen zu klein, nach Tag 35 beginnen sie zu verschmelzen und der Uterus sinkt ab, wodurch einzelne Früchte nicht mehr unterscheidbar sind. Bei übergewichtigen Hündinnen ist die Methode oft nicht durchführbar, ebenso bei sehr nervösen oder abwehrenden Tieren. Auch die Gefahr einer Fruchtschädigung wird diskutiert, wobei bei vorsichtiger Durchführung durch erfahrene Hände das Risiko minimal ist.

Ultraschalluntersuchung – der Goldstandard

Die Sonographie hat sich als wichtigste Methode in der Trächtigkeitsdiagnostik etabliert. Ihre großen Vorteile liegen in der frühen Diagnosestellung, der Beurteilung der Vitalität und der völligen Unbedenklichkeit für Mutter und Welpen. Ab Tag 21 können geübte Untersucher die Fruchtanlagen als kleine, echoarme (dunkle) Bläschen in der Gebärmutter darstellen. Für eine sichere Diagnose wartet man jedoch meist bis Tag 28, wenn die fetalen Herzaktionen sicher darstellbar sind. In der Regel führt man die Ultraschalluntersuchung vor Tag 35 durch, da man ab diesem Zeitpunkt die Fütterung der Hündin anpassen muss, falls sie tragend ist.

Die Welpenzählung per Ultraschall ist allerdings unzuverlässig. Studien zeigen eine Genauigkeit von nur etwa 70%, wobei meist zu wenige Welpen gezählt werden. Die Früchte können sich gegenseitig verdecken, und es ist schwierig, sicherzustellen, dass jeder Fetus nur einmal erfasst wird. Zudem können Feten resorbiert werden.

Röntgendiagnostik – für die präzise Welpenzählung

Ab Tag 45 beginnt die Mineralisierung der fetalen Skelette, die röntgenologisch darstellbar wird. Optimal für die Untersuchung ist der Zeitraum zwischen Tag 50 und 58, wenn Schädel und Wirbelsäulen deutlich verkalkt sind, aber noch genügend Zeit für eventuelle geburtshilfliche Planungen bleibt.

Die Röntgenuntersuchung ist die genauste Methode für die Welpenzählung. Dies ist hilfreich für die Geburtsüberwachung – Sie wissen genau, wann alle Welpen geboren sind. Zudem können die Größenverhältnisse zwischen fetalen Köpfen und mütterlichem Becken beurteilt werden, was bei Rassen mit bekannten Geburtsproblemen von großer Bedeutung ist.

Der optimale Untersuchungsfahrplan

Ein durchdachter Untersuchungsplan minimiert Stress für die Hündin und maximiert den diagnostischen Nutzen. Folgende Termine haben sich in der Praxis bewährt:

Tag 28-35: Ultraschalluntersuchung. Dies ist der optimale Zeitpunkt für die Trächtigkeitsdiagnose. Die Fruchtanlagen sind gut darstellbar, die Herzaktion schon sichtbar. Sie erhalten Gewissheit über die Trächtigkeit und eine erste Einschätzung der Wurfgröße.

Tag 53-58: Röntgen zur Welpenzählung. Wenn eine genaue Welpenzahl für die Geburtsplanung wichtig ist, erfolgt jetzt die Röntgenuntersuchung. Bei Erstgebärenden, brachycephalen Rassen oder Hündinnen mit Geburtsproblemen in der Vorgeschichte ist diese Untersuchung besonders empfehlenswert.

Ernährung: Bedarfsgerecht füttern

Die Ernährung der trächtigen Hündin folgt einem klaren Phasenmodell, das sich an der fetalen Entwicklung orientiert. Ein weit verbreiteter Irrtum ist die Annahme, trächtige Hündinnen müssten „für zwei fressen“. Tatsächlich ist eine Überfütterung in der Frühträchtigkeit ebenso schädlich wie eine Unterversorgung in der Spätträchtigkeit.

Phase 1 (Tag 0-35): Erhaltungsbedarf beibehalten

In den ersten fünf Wochen bleibt der Energiebedarf der Hündin praktisch unverändert. Die Embryonen sind mikroskopisch klein – am Ende dieser Phase gerade einmal erbsengroß – und ihr Nährstoffbedarf ist vernachlässigbar. Studien zeigen, dass der Energiebedarf in dieser Phase um weniger als 5% steigt, was innerhalb der normalen Tagesschwankungen liegt. Eine vorzeitige Gewichtszunahme der Hündin ist nicht nur unnötig, sondern kann negative Folgen haben: Übergewicht belastet den Kreislauf, kann zu Insulinresistenz führen und erhöht das Risiko für Geburtskomplikationen.

Phase 2 (Tag 35-50): Allmähliche Steigerung

Mit Beginn der sechsten Woche setzt das eigentliche fetale Wachstum ein. Die Organe sind angelegt, nun beginnt die Größenzunahme. Der Energiebedarf der Hündin steigt moderat um etwa 10-15% pro Woche. Diese Steigerung sollte graduell erfolgen und sich an der Körperkondition orientieren. Die Hündin beginnt jetzt, Fettreserven für die energieintensive Laktationsphase anzulegen – ein natürlicher und wichtiger Prozess.

Phase 3 (Tag 50-63): Exponentieller Anstieg

Die letzten zwei Wochen sind metabolisch die anspruchsvollste Phase. Etwa 75% des Geburtsgewichts der Welpen wird jetzt zugelegt. Der Energiebedarf kann auf 130-160% des Normalbedarfs ansteigen, wobei große Würfe den höheren Bereich erfordern. Gleichzeitig reduziert der raumfordernde Uterus die Magenkapazität deutlich, was die praktische Fütterung zur Herausforderung macht.

Die Berechnung des Energiebedarfs

Für eine präzise Fütterung müssen Sie zunächst den Erhaltungsbedarf Ihrer Hündin kennen. Diesen können Sie aus der Tagesration berechnen, die Ihre Hündin vor der Belegung bekommen hat. Alternativ können Sie den Erhaltungsbedarf mit der folgenden Formel abschätzen:

               Ruheumsatz (RER) = 70 × (Körpergewicht in kg)^0,75

               Erhaltungsbedarf (MER) = RER × Aktivitätsfaktor

Der Aktivitätsfaktor beträgt dabei:

  • Für wenig aktive Hündinnen: 1,4
  • Für normal aktive Hündinnen: 1,6
  • Für sehr aktive Hündinnen: 1,8

Vor dem 35. Trächtigkeitstag ist der Energiebedarf der Hündin gleich dem Erhaltungsbedarf MER. Nach dem 35. Trächtigkeitstag multiplizieren Sie den Erhaltungsbedarf mit dem Trächtigkeitsfaktor TRF, der sich berechnet als

\[TRF=1+0.1 \>n\> \frac{t-35}{63-35}\]

wobei $35<t\leq 63$ der Trächtigkeitstag ist und $n$ die erwartete Anzahl der Welpen ist. Sie sehen daran, dass der Koeffizient 0.1 nur auf eine Dezimalstelle genau angegeben ist, dass diese heuristische Formel relativ ungenau ist. Dies liegt daran, dass in der Hundezucht weniger intensiv geforscht wird als in der Nutztierzucht. Zur Feinabstimmung beachten Sie bitte: Die Gewichtszunahme der Hündin bis zum Wurf sollte (je nach Wurfgröße) ca. 15–25 % des Belegungsgewichts betragen.

Beispielrechnung

Das folgende Rechenbeispiel zeigt exemplarisch die Berechnung des Energiebedarfs am Beispiel einer 5,5 kg schweren Norfolk Terrier Hündin, die 3 Welpen erwartet. Verwenden Sie die Formel zur Schätzung des Erhaltungsbedarfs, dann ergibt sich:

  • RER = 70 × 5,5^0,75 = 251 kcal
  • MER = 251 × 1,6 = 402 kcal (normale Aktivität)

Der Trächtigkeitsfaktor an Tag 55 ist

  • TRF=1+0,1*3*(55-35)/(63-35) = 1,214

Der Energiebedarf an Tag 55 ergibt sich somit als

  • MER*TRF= 402 × 1,214 ≈ 488 kcal/Tag

Die Futtermenge der Hündin wird dann so berechnet, dass der Energiebedarf optimal gedeckt ist.

Die Futtersorte und die Verteilung der Mahlzeiten

Mit fortschreitender Trächtigkeit wird nicht nur wichtig, was Sie füttern, sondern auch wie. Die praktische Umsetzung folgt einem einfachen Prinzip: Je weiter die Trächtigkeit, desto kleiner und häufiger die Mahlzeiten.

  • Woche 1-5: Gewohnte Fütterung, meist 1-2 Mahlzeiten täglich
  • Woche 6-7: Umstellung auf 3 Mahlzeiten täglich
  • Woche 8: 4 Mahlzeiten täglich
  • Woche 9: 4-5 kleine Mahlzeiten oder bei Bedarf ad-libitum

Eine ad-libitum-Fütterung  in der 9. Woche kann bei Toy-Rassen notwendig werden, wenn die Hündin viele Welpen erwartet. Die Umstellung auf Welpenfutter erfolgt idealerweise ab Tag 35 graduell über eine Woche. Welpenfutter bietet mehrere Vorteile: höhere Energiedichte, optimales Calcium-Phosphor-Verhältnis, erhöhter Proteingehalt und bessere Verdaulichkeit. Diese Eigenschaften kommen nicht nur der Hündin zugute, sondern bereiten auch optimal auf die Laktation vor.

Kritische Nährstoffe richtig dosieren

Bestimmte Nährstoffe verdienen in der Trächtigkeit besondere Aufmerksamkeit:

Folsäure spielt eine zentrale Rolle in der frühen Embryonalentwicklung, besonders bei der Ausbildung des Neuralrohrs und dem Schließen der Gaumenspalten. Eine Supplementierung mit 5 mg je Hündin täglich, idealerweise bereits vor der Belegung begonnen und bis zum 42. Trächtigkeitstag fortgeführt, kann das Risiko von Gaumenspalten und Spina bifida senken. Gute natürliche Quellen sind Leber, grünes Blattgemüse und Hülsenfrüchte.

DHA (Docosahexaensäure), eine Omega-3-Fettsäure, ist essentiell für die Entwicklung von Gehirn und Retina. Studien zeigen, dass Welpen von DHA-supplementierten Müttern bessere Lernfähigkeiten und Sehschärfe entwickeln. Eine Gabe von 0,4 mg EPA+DHA pro kcal Futteraufnahme ab der Trächtigkeitsmitte ist empfehlenswert, sofern es nicht bereits im Futter enthalten ist. Fischöl ist die beste Quelle, alternativ Algenöl.

Calcium sollte entgegen der weitverbreiteten Meinung während der Trächtigkeit nicht supplementiert werden. Die Gründe sind physiologisch klar: Überschüssiges Calcium supprimiert die körpereigene Parathormon-Produktion. Nach der Geburt, wenn der Calciumbedarf durch die Milchproduktion sprunghaft ansteigt, kann der Körper nicht schnell genug reagieren – die Folge ist die lebensbedrohliche Eklampsie. Ein ausgewogenes Alleinfutter enthält ausreichend Calcium. Nur bei selbst zubereiteten Rationen oder BARF ist eine präzise Berechnung durch einen Ernährungsspezialisten notwendig.

Bewegung und Umgebung

Bewegung in den Trächtigkeitsphasen

Bewegung während der Trächtigkeit ist ein wichtiger Baustein für eine komplikationslose Geburt. Die richtige Aktivität erhält die Muskulatur, fördert die Durchblutung der Plazenta und verhindert übermäßige Gewichtszunahme. Moderat aktive Hündinnen haben tendenziell kürzere Geburtsphasen und weniger Geburtskomplikationen haben als inaktive.

Erste Phase (Tag 0-21): Business as usual

In den ersten drei Wochen kann und sollte die Hündin ihr normales Bewegungsprogramm beibehalten. Arbeitshunde können ihrer Tätigkeit nachgehen, Sporthunde moderat trainieren. Diese frühe Aktivität ist wichtig für den Erhalt der Kondition, die später bei der Geburt benötigt wird. Einzige Einschränkung: Vermeiden Sie Situationen mit hohem Verletzungsrisiko.

Zweite Phase (Tag 22-42): Sanfte Reduktion

Mit beginnender Organogenese der Feten wird das Training moderater. Gleichmäßige Bewegung bleibt wichtig, aber Intensitätsspitzen werden vermieden. Konkret bedeutet dies: Spaziergänge statt Joggingrunden, kontrolliertes Laufen statt wildes Toben.

Dritte Phase (Tag 43-63): Individuell angepasst

In den letzten drei Wochen bestimmt die Hündin selbst ihr Bewegungspensum. Mehrere kurze Spaziergänge von 10-20 Minuten sind einem langen Marsch vorzuziehen. Die Hündin sollte sich jederzeit hinlegen können, wenn sie möchte.

Warnsignale bei der Bewegung

Bestimmte Symptome zeigen eine Überlastung an: starkes Hecheln nach minimaler Anstrengung, Verweigerung weiterzugehen, auffälliges Hinlegen während des Spaziergangs, Zittern oder unsicherer Gang. Bei diesen Zeichen brechen Sie die Aktivität ab und gewähren Ruhe. In den letzten Tagen vor der Geburt kann die Hündin durch Senkwehen beim Laufen Unbehagen zeigen – dies ist normal und kein Grund zur Sorge.

Die Umgebung anpassen

Die trächtige Hündin benötigt eine Umgebung, die Sicherheit und Komfort bietet. Mit wachsendem Bauchumfang werden alltägliche Hindernisse zur Herausforderung, gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach Ruhe und Rückzug.

Rutschige Böden sind der Feind jeder trächtigen Hündin. Teppichläufer oder Yogamatten auf glatten Flächen schaffen Sicherheit. Treppen sollten nur unter Aufsicht bewältigt werden – ein Treppengitter verhindert unkontrollierte Auf- und Abstiege. Die Lieblingsliegeplätze sollten ebenerdig erreichbar sein.

Etwa ab der sechsten Woche entwickeln viele Hündinnen ein verstärktes Ruhebedürfnis. Schaffen Sie mindestens zwei Rückzugsorte: einen im Familienbereich, wo die Hündin dabei sein kann ohne gestört zu werden, und einen absolut ruhigen Ort, idealerweise dort, wo später die Wurfkiste stehen wird. Diese Plätze sollten zugfrei, nicht zu warm (20-22°C) und leicht zu reinigen sein. Weiche, waschbare Unterlagen, die später auch in der Wurfkiste verwendet werden können, schaffen Vertrautheit.

Ab Tag 50 sollte die Wurfkiste aufgebaut und zugänglich sein. Die Hündin braucht Zeit, diesen Ort als sicher und angenehm zu akzeptieren. Die Anforderungen an die Wurfkiste werden in einem anderen Artikel besprochen. Machen Sie die Wurfkiste attraktiv: Legen Sie beliebte Kauartikel hinein, verbringen Sie gemeinsame Ruhezeit dort. Die Hündin sollte die Kiste mit positiven Erfahrungen verknüpfen. Viele Hündinnen beginnen in der letzten Woche, Spielzeug oder Decken in die Kiste zu tragen – ein gutes Zeichen der Akzeptanz.

Gesundheitsvorsorge

Impfungen während der Trächtigkeit

Während der Trächtigkeit gilt bei Impfungen der Grundsatz größter Zurückhaltung. Die Hauptimpfungen (Staupe, Parvovirose, Hepatitis, Leptospirose, Tollwut) sollten bereits vor der Belegung aktuell sein – dieses Thema wurde in der Zuchtvorbereitung behandelt. Während der Trächtigkeit selbst gibt es nur eine Impfung, die nicht nur erlaubt, sondern in bestimmten Situationen sogar empfohlen ist: die Herpes-Impfung.

Das canine Herpesvirus (CHV-1) ist einer der Hauptverursacher des gefürchteten „Welpensterbens“ in den ersten drei Lebenswochen. Die Infektion verläuft bei erwachsenen Hunden meist unbemerkt oder mit milden Symptomen wie leichtem Nasenausfluss. Für neugeborene Welpen ohne ausreichenden Schutz durch maternale Antikörper ist das Virus jedoch häufig tödlich.

Die Herpes-Impfung (in Deutschland als Eurican Herpes 205 erhältlich) ist speziell für trächtige Hündinnen entwickelt worden. Die Impfung sollte erwogen werden bei einer Vorgeschichte von Welpenverlusten in der Zucht oder bei bekanntem Herpes-Status im Bestand oder Umfeld. Das Impfschema ist präzise festgelegt und muss genau eingehalten werden, um optimalen Schutz zu gewährleisten:

Erste Impfung: Entweder während der Läufigkeit oder 7-10 Tage nach dem Deckakt. Der frühe Zeitpunkt ermöglicht den Aufbau einer ersten Immunantwort.

Zweite Impfung: 1-2 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, also etwa zwischen Tag 49 und 56 der Trächtigkeit. Diese Boosterung sorgt für maximale Antikörpertiter zum Zeitpunkt der Geburt.

Die gebildeten Antikörper werden über das Kolostrum an die Welpen weitergegeben und schützen diese in der kritischen neonatalen Phase. Der Schutz hält etwa 4-6 Wochen an, danach haben die Welpen bereits ein kompetenteres Immunsystem entwickelt.

Die Kosten von etwa 100-150 Euro für beide Impfungen sind moderat. Nebenwirkungen sind selten und meist mild (leichte Schwellung an der Injektionsstelle). Wichtig: Die Impfung muss bei jeder Trächtigkeit wiederholt werden, da der Schutz nicht dauerhaft ist.

Parasitenkontrolle während der Trächtigkeit

Die Parasitenkontrolle während der Trächtigkeit hat ein klares Ziel: Die Übertragung von Würmern auf die Welpen zu verhindern. Besonders Spulwürmer (Toxocara canis) stellen ein Problem dar, da sie sowohl pränatal (über die Plazenta) als auch galaktogen (über die Milch) übertragen werden können.

Viele Hündinnen tragen ruhende Spulwurmlarven in ihrer Muskulatur, die durch normale Entwurmungen nicht erreicht werden. Unter dem Einfluss der Trächtigkeitshormone werden diese Larven ab etwa Tag 42 reaktiviert. Sie wandern zur Gebärmutter und infizieren die Welpen bereits im Mutterleib. Ohne gezielte Behandlung können bis zu 90% der Welpen bei der Geburt bereits mit Spulwürmern infiziert sein.

Die Entwurmung trächtiger Hündinnen folgt einem etablierten Schema:

An Tag 40 beginnt die mögliche transplazentare Übertragung. Geeignete Präparate sind:

  • Fenbendazol (Panacur): täglich von Tag 40 bis zwei Tage nach der Geburt. Diese Dauerbehandlung erfasst kontinuierlich wandernde Larven.
  • Alternativ: Zweimalige Behandlung mit Milbemycinoxim/Praziquantel (Milbemax) an Tag 40 und 55. Die zweite Behandlung an Tag 55 erfasst später aktivierte Larven und reduziert die Übertragung über die Milch.

Die Wirksamkeit dieser Protokolle ist wissenschaftlich belegt. Studien zeigen eine Reduktion der Wurmbürde bei Welpen um 90-95%. Die genannten Präparate sind für trächtige Hündinnen zugelassen und sicher. Nebenwirkungen sind extrem selten.

Komplikationen erkennen

Die Fähigkeit, normale trächtigkeitsbedingte Veränderungen von echten Warnsignalen zu unterscheiden, ist essentiell für jeden Züchter. Viele Erstzüchter sind verunsichert, weil die Trächtigkeit eine Vielzahl von Veränderungen mit sich bringt, die beunruhigend wirken können, aber völlig normal sind.

Normale Veränderungen

Morgendliche Übelkeit (Tag 21-28): Etwa 30% der Hündinnen zeigen eine vorübergehende Appetitlosigkeit oder leichte Übelkeit in der dritten bis vierten Woche. Solange die Hündin nicht übermäßig erbricht und nach ein bis zwei Tagen wieder normal frisst, ist dies unbedenklich.

Klarer Vaginalausfluss (ab Tag 28): Ein zäher, klarer bis weißlicher Schleimpfropf kann sich lösen. Dies ist ein normales Zeichen der Trächtigkeit und zeigt die hormonellen Veränderungen im Genitaltrakt. Der Ausfluss sollte geruchlos sein.

Verhaltensänderungen: Größere Anhänglichkeit oder umgekehrt verstärktes Ruhebedürfnis sind normal. Manche Hündinnen werden regelrecht „zickig“ gegenüber anderen Hunden – ein Schutzmechanismus für die kommenden Welpen. Nestbauverhalten in den letzten zwei Wochen ist erwünscht und zeigt die mentale Vorbereitung auf die Mutterschaft.

Körperliche Veränderungen: Geschwollene, rosafarbene Zitzen ab Woche 4, Milcheinschuss in den letzten Tagen, vermehrtes Hecheln bei Anstrengung, häufigerer Harnabsatz durch Druck auf die Blase, leichte Ödeme an den Hintergliedmaßen in der Spätträchtigkeit – all dies gehört zum normalen Verlauf.

Warnsignale, die sofortiges Handeln erfordern

Blutiger Ausfluss: Jeder blutige Ausfluss während der Trächtigkeit ist abklärungsbedürftig. Frisches hellrotes Blut deutet auf eine aktive Blutung hin und stellt einen Notfall dar. Dunkler, bräunlicher Ausfluss kann auf eine Plazentaablösung oder beginnenden Abort hinweisen.

Eitriger oder übelriechender Ausfluss: Dies deutet auf eine Infektion hin. Eine aufsteigende Infektion kann zur Pyometra (Gebärmuttervereiterung) führen und bedroht Mutter und Welpen. Sofortige antibiotische Behandlung ist erforderlich.

Grünlich-schwarzer Ausfluss (Uteroverdin): Dieser Ausfluss entsteht durch den Abbau von Blutfarbstoff und zeigt eine Plazentaablösung an. Vor dem errechneten Geburtstermin ist dies ein absoluter Notfall. Während der Geburt muss innerhalb von 2-4 Stunden ein Welpe folgen, sonst liegt eine Geburtsstörung vor.

Systemische Krankheitszeichen: Fieber über 39,5°C (normal sind 38,0-39,0°C), komplette Futterverweigerung über mehr als 24 Stunden, anhaltendes Erbrechen, extreme Lethargie oder Apathie, Krampfanfälle oder neurologische Ausfälle – all diese Symptome erfordern sofortige tierärztliche Hilfe.

Praxiskasten: Notfallplan

Sofort zum Tierarzt:

  • Grün-schwarzer Ausfluss ohne nachfolgenden Welpen
  • Frisches Blut in größeren Mengen aus der Vulva
  • Eitriger oder übelriechender Vaginalausfluss
  • Fieber über 39,5°C
  • Kollaps oder extreme Schwäche (Verdacht auf Trächtigkeitstoxikose)
  • Krampfanfälle (Verdacht auf Eklampsie)

Am gleichen Tag abklären lassen:

  • s
    Komplette Futterverweigerung über 24 Stunden
  • s
    Anhaltendes Erbrechen
  • s
    Deutliche Verhaltensänderung (Apathie, Desorientierung)
  • s
    Atemnot oder starkes Hecheln in Ruhe

Für den Notfall bereithalten:

  • N
    Transportbox mit Handtüchern
  • N
    Alle Unterlagen: Deckdatum, Ultraschallbefunde, Medikamentenliste
  • N
    Telefonnummern: Haustierarzt, Tierklinik, Notdienst
  • N
    Notfallkoffer: Thermometer, Einmalhandschuhe
  • N
    Fahrplan: Wer fährt? Welche Klinik? Wie lange dauert die Fahrt?

Am Telefon durchgeben:

  • N
    Trächtigkeitstag
  • N
    Genaue Symptombeschreibung mit Zeitangabe
  • N
    Aktuelle Temperatur
  • N
    Geschätzte Wurfgröße (aus Ultraschall/Röntgen)
  • N
    Medikamente der letzten Tage

Häufige Probleme in der Trächtigkeit

Trächtigkeitsverluste: Resorption und Abort: Nicht jede begonnene Trächtigkeit führt zu lebenden Welpen. Frühe Verluste (Resorption) und späte Verluste (Abort) haben unterschiedliche Ursachen und Konsequenzen.

Resorption (vor Tag 35): Die Fruchtanlagen sterben ab und werden vom mütterlichen Organismus vollständig resorbiert. Dies geschieht oft unbemerkt, manchmal ist vorübergehend bräunlicher Ausfluss sichtbar. Ursachen können sein: Chromosomenanomalien, Hormonstörungen (Progesteronmangel), Infektionen, Stress oder Mangelernährung. Die Resorption einzelner Früchte bei erhaltener Restträchtigkeit ist relativ häufig (10-15% der Feten) und beeinträchtigt die verbleibenden Welpen meist nicht.

Abort (nach Tag 35): Nach der Skelettbildung können die Feten nicht mehr resorbiert werden. Ein Abort äußert sich durch Ausstoß der Feten, oft begleitet von Wehen, Blutungen und Allgemeinstörungen. Die Hündin kann Fieber entwickeln, und zurückgebliebene, tote Feten können zu lebensbedrohlicher Sepsis führen. Jeder Abort erfordert tierärztliche Betreuung zur Klärung der Ursache und Behandlung.

Progesteronmangel (Luteale Insuffizienz): Die Hündin ist während der gesamten Trächtigkeit auf Progesteron vom Gelbkörper angewiesen. Ein Abfall unter 2 ng/ml führt unweigerlich zum Trächtigkeitsverlust. Gefährdete Hündinnen sind solche mit:

  • Vorgeschichte von Aborten
  • Alter über 7 Jahre
  • Bestimmten Rassen
  • Stress oder systemischen Erkrankungen

Bei Verdacht kann der Progesteronspiegel im Blut bestimmt werden. Werte unter 10 ng/ml vor Tag 58 sind auffällig. Die Therapie erfolgt alle 24-48 Stunden  mit natürlichem Progesteron oder synthetischen Gestagenen. Die Behandlung muss bis kurz vor dem Geburtstermin fortgeführt werden. Achtung: Exogene Progesteron-Therapie kann Risiken bergen (z. B. Maskulinisierung weiblicher Feten, Uterus-/Mamma-Effekte); nur bei klarer Indikation und unter engmaschigem Monitoring einsetzen.

Gestationsdiabetes: Wie beim Menschen kann auch bei der Hündin ein schwangerschaftsbedingter Diabetes auftreten. Besonders gefährdet sind:

  • Übergewichtige Hündinnen
  • Ältere Hündinnen
  • Bestimmte Rassen

Symptome sind übermäßiger Durst (Polydipsie), vermehrter Harnabsatz (Polyurie), Heißhunger bei gleichzeitigem Gewichtsverlust. Die Diagnose erfolgt durch Blutzuckermessung. Die Behandlung mit Insulin muss sorgfältig überwacht werden. Nach der Geburt bildet sich der Diabetes meist zurück, betroffene Hündinnen sollten aber von weiterer Zucht ausgeschlossen werden.

Checkliste: Trächtigkeitsüberwachung

Woche 1-4 (Tag 0-27)

  • V
    Normale Fütterung und Bewegung beibehalten
  • V
    Stress vermeiden
  • V
    Keine Medikamente oder Impfungen ohne dringende Indikation
  • V
    Verhaltensbeobachtungen dokumentieren

Woche 5-6 (Tag 28-42)

  • V
    Ultraschalltermin durchführen zwischen Tag 28-35
  • V
    Ab Tag 35: Allmähliche Futterumstellung auf Welpenfutter
  • V
    Ab Tag 35: Futtermenge stetig erhöhen
  • V
    Bewegung moderater gestalten

Woche 7 (Tag 43-49)

  • V
    Futtermenge weiter steigern
  • V
    Auf 3-4 Mahlzeiten täglich umstellen
  • V
    Herpes-Impfung (2. Dosis) falls indiziert

Woche 8 (Tag 50-56)

  • V
    Wurfkiste aufbauen und Hündin daran gewöhnen
  • V
    evtl. Röntgentermin zur Welpenzählung (Tag 53-58)
  • V
    Tag 55: Zweite Entwurmung
  • V
    Ab Tag 56: Temperaturmessung 2x täglich beginnen
  • V
    Geburtsutensilien bereitstellen
  • V
    4-5 kleine Mahlzeiten täglich

Woche 9 (Tag 57-63)

  • V
    Temperaturkurve erfassen
  • V
    Auf Geburtsanzeichen achten
  • V
    Notfallnummern griffbereit
  • V
    Dauerpräsenz sicherstellen
  • V
    Bei Bedarf ad-libitum Fütterung

Achtung: Der Zeitraum von Tag 57-63 wird erst im nächsten Kapitel ausführlich behandelt.

Fazit

Die erfolgreiche Betreuung einer trächtigen Hündin basiert auf dem Verständnis der drei Trächtigkeitsphasen und deren spezifischen Anforderungen. In der ersten Phase (Tag 0-21) steht die Aufrechterhaltung der Normalität im Vordergrund – keine Futtererhöhung, gewohnte Bewegung, Stressvermeidung. Die zweite Phase (Tag 22-42) bringt erste sichtbare Veränderungen und erfordert ab Tag 35 moderate Anpassungen bei Fütterung und Bewegung. In der dritten Phase (Tag 43-63) findet das exponentielle Wachstum statt, was hohe Anforderungen an die Ernährung stellt.

Die Trächtigkeitsdiagnostik erfolgt idealerweise per Ultraschall zwischen Tag 28-35, ergänzt durch Röntgen zwischen Tag 53-58 zur genauen Welpenzählung. In erfahrenen Händen ist die Palpation zwischen Tag 28-35 ist eine kostengünstige Alternative.

Das Ernährungsmanagement folgt einer klaren Systematik: Keine Erhöhung bis Tag 35, dann kontinuierliche Steigerung basierend auf Körpergewicht und erwarteter Wurfgröße. Die präzise Berechnung über RER und MER mit entsprechenden Trächtigkeitsfaktoren ermöglicht eine bedarfsgerechte Fütterung. Calcium darf während der Trächtigkeit nicht supplementiert werden.

Die Gesundheitsvorsorge konzentriert sich auf die Entwurmung ab Tag 40 und die optionale Herpes-Impfung. Medikamente werden nur bei klarer Indikation und immer in Absprache mit dem Tierarzt eingesetzt.

Das Erkennen von Komplikationen erfordert die Unterscheidung zwischen normalen Trächtigkeitsveränderungen und echten Warnsignalen. Blutiger oder eitriger Ausfluss, Fieber, extreme Schwäche oder grün-schwarzer Ausfluss vor der Geburt sind immer Notfälle.

Begleithunde
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